Und täglich grüßt das Zeckentier

Zecke, die sich von einer Katze ernährt, Nahaufnahme

Zecken sind kleine hoch angepasste blutsaugende Parasiten, die uns mittlerweile durch die milden Winter durchaus das ganze Jahr auch an der Nordsee begleiten. Aus biologischer Sicht ist die Zecke ein kleines Wunder der Natur, sie ist extrem anpassungsfähig, robust, genügsam, mit exzellenten Sinnesorganen und Mundwerkzeugen ausgestattet. Eine weibliche Zecke kann monatelang fasten, sich dann mit Blut vollstopfen, bis sie das 200fache ihres Körpergewichtes erreicht und tausende Eier legen. Einmal am Wirt angeheftet schafft sie es meist in Windeseile, einen versteckten, gut geschützten Platz an ihrem Opfer zu finden und Ihre Mahlzeit unbemerkt zu starten.

Zwar ist ein Zeckenbiss unangenehm, es kommt auch gelegentlich zu lokalen Entzündungsreaktionen, doch die eigentliche Gefahr verbirgt sich in den im Speichel der Zecke transportierten Krankheitserregern (Viren, Bakterien, Blutparasiten). Diese werden so von Tier zu Tier oder sogar auf den Menschen (Zoonose) übertragen. Je länger der Saugprozess anhält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion.

Einige dieser gefährlichen Erkrankungen wollen wir kurz vorstellen:

  • Borreliose: teils asymptomatisch, Gelenkentzündungen, Nieren- und Herzerkrankungen

  • Anaplasmose: Blutparasit, unspezifische Symptome, hohes Fieber, Schwäche

  • Babesiose (= Hundemalaria): Blutparasiten, befällt rote Blutkörperchen → Fieber, Blutarmut, Gelbsucht, Gewichtsverlust, Multiorganversagen

  • Ehrlichiose: Blutparasit, unspezifische Symptome, Fieber, Schwäche

  • FSME: selten beim Hund

Auch wenn nicht jede Zecke in unserer Region einen der oben erwähnten Erreger in sich trägt, würde eine infizierte Zecke ausreichen, um Ihren Hund oder Ihre Katze zu infizieren und lebenslang zu schädigen. Leider können diese Erkrankungen auch tödlich enden. Oft ist der Biss unauffällig und die ersten Symptome treten erst Monate bis Jahre später auf. Bei intermittierenden Lahmheiten, unklaren Fieberschüben, Apathie müssen wir solche Krankheiten immer im Hinterkopf haben.

Durch Reisende und den Klimawandel ist damit zu rechnen, dass sich auch in unserer Region Ostfriesland ursprünglich tropische Zeckenarten etablieren und ihre neuartigen Krankheitserreger mitbringen, sodass ein effektiver Zeckenschutz immer wichtiger wird.

Wie können wir unsere Vierbeiner schützen?

  • tägliches gründliches Absuchen unserer Tiere nach Zecken

  • besondere Achtsamkeit nach Spaziergängen im hohen Gras oder in buschigen Gebieten

  • GANZJÄHRIGE, lückenlose Prophylaxe durch wissenschaftlich getestete Präparate

Sprechen Sie uns bei Ihrem nächsten Besuch auf das Thema an, wir können gemeinsam entscheiden, was für Ihren Liebling am besten geeignet ist. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Wirkstoffe für Katzen giftig sind! Wir haben eine Auswahl an Kautabletten, Spot-ons sowie Kombi-Präparaten (gegen Flöhe, Milben, Würmer) mit den aktuellen Wirkstoffen für Sie vorrätig.

Wie zieht man eine Zecke richtig?

Werkzeuge zum Entfernen von Zecken
  1. kein Öl, Alkohol, Desinfektion auf die Zecke geben, das stresst sie und sie spuckt noch mehr Erreger ins Tier

  2. nicht auf den Zeckenkörper drücken

  3. dicht an der Haut am Kopf der Zecke ansetzen (Zeckenzange, Pinzette, Zeckenhaken, Zeckenkarte)

  4. mit kontinuierlichem Zug gerade - ohne Drehen - und langsam nach oben herausziehen

  5. erst danach desinfizieren

  6. Stelle beobachten

  7. Kopf bleibt stecken? In der Regel fällt dieser nach einigen Tagen von alleine ab

  8. Bei Rötung, Schwellung, Wärme an der Einstichstelle → Tierarzt


Eine detailliertere und fachlich geprüfte Zusammenstellung zum Thema Zeckenschutz bietet die Initiative s.m.i.l.e des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. an.

Zurück